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Storytelling-Geheimnisse für Expert*innen

Lesedauer: 15 Minuten

Storytelling-Geheimnisse enthüllt: Wie Du als Expert*in mitreißenden Content erstellst

Weißt Du, was uns richtig wahnsinnig macht? (und es ist wirklich schwer uns wahnsinnig zu machen, lol).

Ja, es ist der Umgang mit dem Begriff Storytelling.

Auf der einen Seite hat man Scharren an Expert*innen, die Dir in Blogartikeln, YouTube-Videos oder Webinaren erklären, wie wichtig Storytelling ist. Gleichzeitig mangelt es an Praxis-Beispielen oder praxisnahen Anleitungen, die wirklich jede*r umsetzen kann.

Andererseits stehen dann alle Lernwilligen, Soloselbständigen, Online-Business-Inhaber*innen und Coaches, die nickend bestätigen "Ja, Storytelling ist mega wichtig." und die gleichzeitig zwar grob verstanden haben, was es sein könnte. Auf der anderen Seite können sie Dir aber nicht erklären, wie es ganz konkret umgesetzt wird. Das erinnert ein bisschen an den Mathe-Unterricht, bei dem die Lehrer*innen an der Tafel eine Aufgabe gelöst haben, nickend hat man abgeschrieben und wenn man dann zuhause alleine eine ähnliche Aufgabe lösen sollte, ging gar nichts mehr. Der perfekte Test an der Stelle, um zu schauen, ob man was verstanden hat, ist übrigens etwas zu erklären. Also: Erklär mal einem Business-Buddy, wie man ganz handfest Storytelling in der Praxis (z.B. einem Instagram Reel) umsetzt.

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Mit diesem Blogartikel haben wir uns viel vorgenommen: Er soll nämlich für die gesamte Branche einen Teufelskreis durchbrechen.

Einerseits wollen wir Dir einen kompletten Abriss zum Thema Storytelling (vor allem Social Storytelling) liefern. Und zwar mit konkreten, handfesten Beispielen. Außerdem werden wir uns kritisch mit gängigen Modellen, wie z.B. der Heldenreise auseinander setzen (und ja, wir erklären Dir auch, was es damit auf sich hat).

Und los geht es!

Musik vs. Lärm: Eine Hinführung zum Thema Storytelling

Um Dich ans Thema Storytelling heran zu führen, möchten wir gerne mit einer kleinen Gegenüberstellung aus dem Alltag starten.

Stell Dir vor, Du stehst auf einer Straße in irgendeiner Kleinstadt. Die Autos fahren und da sie bremsen, anfahren und hupen, machen sie außerdem ganz schön viel Lärm. Insgesamt herrscht wirklich ganz schön viel Lärm um Dich herum, denn Kinder schreien, in der Parallelstraße wird der Bürgersteig inklusive Presslufthammer aufgerissen und irgendwo in der Ferne bellt ein Hund. Wenn Du ehrlich mit Dir bist, ist dieser ganze Lärm ganz schön belastend. Er überfordert Dich, macht Dich unglücklich. Gleichzeitig bleibt regulär einfach nichts davon hängen. Unser Gehirn ist gar nicht in der Lage, diese Masse an Informationen zu verarbeiten.

Das hat es mit dem Lärm auf sich.

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Auf der anderen Seite ist die Musik.

Stell Dir vor, Du stehst in der gleichen Straße und vor Dir steht eine kleine Straßenmusiker*innen-Gruppe. Das Lied berührt Dich, schon nach einer Minute kannst Du den Refrain mitsingen. Das Ganze ergreift Dich tief im Kern und auch am nächsten Tag kannst Du die Melodie wiedergeben. Einfach weil es keine ungeordneten Informationen sind, die da auf Dich einprasseln. Eine Melodie ist immer eine nach Harmonien angeordnete Abfolge an Lauten, so kann man sie erfassen und sich merken.

Genau so funktioniert Storytelling in einer Welt voller Werbebotschaften-Lärm. Wir begegnen an jeder Ecke Werbung: Im Fernsehen, am Smartphone, in Apps, auf Straßenplakaten, ja sogar auf T-Shirts, wo Marken ihre Logos unterbringen. Dabei sind wir mitunter – wenn auch irgendwie unterbewusst – überfordert, gestresst und wenig bleibt in Erinnerung. Mit Storytelling bringst Du Deine Informationen so in Form, dass sie tiefgreifende Gefühle bei den Rezipient*innen hervorrufen, die Erfahrungen mit Deiner Marke von Stress befreien und in Erinnerung bringen.

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Was Du jetzt schon mal festhalten kannst: Storytelling ist absolut essentiell, um sich gegen eine Welt voll von durchschnittlichen (lärmenden!) Werbebotschaften durchzusetzen. Es ist demnach unerlässlich, um Sichtbarkeit zu bekommen und eine positive Wahrnehmung der eigenen Marke zu erzeugen.

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Wir wiederholen es in aller Deutlichkeit! Storytelling ist nicht einfach ein weiterer Marketing-Kanal (wie z.B. Ah, jetzt lerne ich YouTube oder so): nein es ist eine Meta-Kompetenz, die unerlässlich für den Erfolg Deines Unternehmens bzw. Deines Expert*innen-Businesses ist: Nur wenn Du Storytelling beherrschst kannst Du genialen Content erstellen, herausragende E-Mails schreiben, fesselnde Vorträge halten usw. Ohne wird Dein Expert*innen-Business recht schnell ins Stocken kommen – das ist leider die Wahrheit.

Hart, aber wahr.

Storytelling vs. Geschichten erzählen: Was unterscheidet beide Begriffe voneinander?

Wenn man den Begriff Storytelling erklären will, dann würde man natürlich mit seiner Übersetzung starten und sich dann fragen: Ey, wenn es "Geschichten erzählen" bedeutet, warum nennen wir es denn nicht einfach "Geschichten erzählen"?

Ja, Storytelling ist nichts anderes als Geschichten erzählen, aber wir nutzen eben den englischen Begriff, um den Kontext klar zu machen und zu zeigen, dass es nicht um einen privaten Kontext geht, wo beispielsweise ein Elternteil dem Kind eine Gute Nacht-Geschichte erzählt. Auch soll es abgegrenzt werden von fiktional-künstlerischen Kontexten, wie z.B. dem Erzählen einer Geschichte in einem Roman oder einem Film. Wir erfinden nämlich auch nicht einfach kontextlos Geschichten.* Expertinnen sind keine Märchentanten und -onkel**.

Storytelling als Begriff zeigt also immer, dass wir uns in einem Marketing-Kontext bewegen.

Storytelling bedeutet im Umkehrschluss also

  • das Verpacken von Werbebotschaften in Geschichten, um so die Wirkung zu verbessern und zu verstärken.
  • das Formulieren von Werbebotschaften mit den Stilmitteln, die man von Geschichten her kennt.
  • eine Konstruktion von Informationen, die die Werbebotschaft mit den Mitteln, wie wir sie vom Geschichten erzählen kennen, in eine spannendere und emotionalere Form bringt.

3 Erklärungen, die ehrlicherweise alle das Gleiche beschreiben bzw. sich von unterschiedlichen Perspektiven nähern.

Für die Praxis bedeutet das (und das ist extrem wichtig, wir gehen aber noch weiter unten ein bei typischen typischen Storytelling-Fehlern drauf ein): Zuerst kommt Deine Aussage.

Wir wollen nämlich keine Geschichten ohne Substanz erzählen.

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Was willst Du als Expert*in sagen (z.B. Vorlesen ist super wichtig für Kinder)? Dann erst schauen wir, wie wir diese Kernaussage (die ja auf Dein Business einzahlt und somit eine Werbebotschaft ist) mit Storytelling in Form bringen (z.B. Was das Bauen eines Hauses mit den Vorleseritualen Deiner Familie zu tun hat).

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Das Modell der Heldenreise oder: Was ist eigentlich eine Geschichte?

In so gut wie jedem Fachartikel zum Thema Storytelling wird irgendwann das Modell der Heldenreise als Grundprinzip einer jeden Geschichte ausgepackt, ja manche gehen sogar soweit und definieren jede Geschichte als Heldenreise. Sprich, wenn Du jetzt die Heldenreise kennenlernst, dann würden diese Definitionen die ganzen genannten Eigenschaften eben als Merkmale einer jeden Geschichte anführen.

Das ist falsch. Einfach nur falsch und sogar hinderlich, wenn wir über Storytelling im Social Media-Kontext sprechen

Dazu später mehr.

Erst einmal ein paar Erklärungen zur Heldenreise.

Das Heldenreise-Modell beschreibt den narrativen Aufbau einer Geschichte, in der eine Hauptfigur (Protagonist*in) eine transformative Reise durchläuft.

Folgende Elemente kennzeichnen dabei die Heldenreise:

1. Ruf zum Abenteuer: Der Protagonist bzw. die Protagonistin erhält einen Aufruf oder eine Einladung, sich auf eine Reise oder ein Abenteuer einzulassen. Dieser Ruf kann von einer äußeren Figur oder einer inneren Sehnsucht kommen.

2. Ablehnung des Rufes: Der Protagonist bzw. die Protagonistin zögert zunächst oder lehnt den Ruf zum Abenteuer ab. Dies geschieht oft aus Angst, Zweifel oder Unsicherheit.

3. Mentor*in: Der Protagonist bzw. die Protagonistin begegnet einem*r Mentor*in, d.h. einer weisen Figur, die ihm*ihr Führung, Unterstützung und Ratschläge bietet. Mentor*innen helfen unseren Protagonist*innen, sich auf die Reise vorzubereiten und mit den bevorstehenden Herausforderungen umzugehen.

4. Das Überschreiten der ersten Schwelle: Der Protagonist bzw. die Protagonistin entscheidet sich schließlich, den Ruf zum Abenteuer anzunehmen und tritt in eine neue Welt oder Realität ein. Dies markiert den Beginn der Reise.

5. Prüfungen und Verbündete: Der Protagonist bzw. die Protagonistin begegnet verschiedenen Prüfungen, Hindernissen und Herausforderungen auf dem Weg. Dabei finden sich auch Verbündete und Helfer*innen, die die Hauptfigur unterstützen und ihr in schwierigen Situationen beistehen.

6. Die innere Reise: Während der äußeren Reise erlebt der Protagonist bzw. die Protagonistin auch eine innere Reise. Die Hauptfigur muss ihre eigenen Ängste, Unsicherheiten und persönlichen Konflikte überwinden. Diese innere Transformation ist entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung.

7. Die große Prüfung: Der Protagonist bzw. die Protagonistin steht vor einer großen Herausforderung oder einem entscheidenden Kampf, der den eigenen Mut, die Entschlossenheit und die Fähigkeiten auf die Probe stellt.

8. Die Belohnung: Nachdem der Protagonist bzw. die Protagonistin die große Prüfung erfolgreich bestanden hat, erhält er bzw. sie eine Belohnung oder Erkenntnis. Diese Belohnung kann materieller, emotionaler oder spiritueller Natur sein und symbolisiert persönlichen Wachstum und Erfolg.

9. Die Rückkehr: Der Protagonist bzw. die Protagonistin kehrt von der Reise zurück und bringt seine*ihre gewonnenen Erkenntnisse, Fähigkeiten und Transformationen mit in die ursprüngliche Welt. Die Hauptfigur nutzt ihre Erfahrungen, um Veränderungen zu bewirken oder anderen zu helfen.

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Puuuuh.

Ganz schön viel.

Und da wären wir dann auch schon bei einem wichtigen Kritikpunkt.

Wie soll da bitte jemand (Du als Nicht-Autor*in, Nicht-Marketing-Expert*in, Nicht-Literaturwissenschaftler*in) mit arbeiten können?

Und das auf alltäglicher Basis, z.B. für Deinen Social Media-Content?!

Aber schauen wir uns mal an, wie das Ganze beispielsweise für eine*n Ernährungsberater*in bzw. die Kund*innen aussehen würde.

Wir nennen den Protagonisten Oliver.

1. Ruf zum Abenteuer: Oliver verspürt das Bedürfnis abzunehmen, da er über die Jahre hin ganz schön an Gewicht zugelegt hat, mittlerweile über 120 Kilo wiegt. Er empfindet die Sehnsucht, endlich fitter zu sein und mit seinem Sohn Fußball spielen zu können. Gleichzeitig gibt es von außen den Ruf, denn seine Ärztin ist mehr als besorgt. Wenn er so weiter macht, würde er schon bald schweren gesundheitlichen Schaden davon tragen.

2. Ablehnung des Rufes: Oliver ist unsicher, denn das tägliche Fast Food tröstet ihn über die gescheiterte Beziehung zur Mutter seines Kindes. Er hat Angst vor Verzicht, außerdem würde es ihn zu Tode betrüben, wenn es auch dieses Mal einfach nicht klappen würde. Er würde sich als Versager fühlen, was in einer erneuten Frustessen-Session enden würde.

3. Mentor*in: Oliver begegnet der Ernährungsberaterin Anna auf Instagram. Sie wendet die Methode des intuitiven Essens an, wo man nicht verzichten muss. Außerdem scheint Anna ihn zu verstehen, denn bereits der Austausch in den Kommentaren und DMs war mehr als erhellend.

4. Das Überschreiten der ersten Schwelle: Oliver entscheidet sich den ersten Schritt zu gehen und vereinbart ein kostenloses Erstgespräch mit Anna. Wow, was für ein kraftvoller erster Schritt in die richtige Richtung.

5. Prüfungen und Verbündete: Die ersten zwei Wochen des Ernährungs-Coachings sind bisher super gelaufen, Oliver hat schon ein bisschen was abgenommen. Doch immer öfters verspürt er Heißhunger, außerdem ist es aktuell sehr stressig auf der Arbeit. Er steht kurz davor, sich eine Pizza zu bestellen. Zum Glück hat er nicht nur Anna, sondern auch die anderen Coaching-Teilnehmer*innen im Programm von Anna. Sie unterstützen ihn und der Austausch bewahrt ihn davor, in alte Muster zurück zu fallen.

6. Die Innere Reise: Oliver setzt sich aktiv mit seinen Stress-Faktoren auseinander. Immer öfter kann er frühzeitig reagieren, so dass sie gar nicht erst eskalieren. Langsam aber sicher zieht er sich so aus dem tiefen Loch raus, in dem er sich seit 2 Jahren verschanzt hatte.

7. Die große Prüfung: Vater-Sohn-Fußballturnier im Verein seines Sohnes. Oliver wollte eigentlich gar nicht teilnehmen, aus Angst, schon nach 5 Minuten schlapp zu machen und dass das Shirt nicht passen könnte. Letzteres wird kein Problem sein, doch wird er ein komplettes Spiel durchhalten und seinen Sohn stolz machen können.

8. Die Belohnung: "Papa, das war der schönste Tag meines Lebens" ruft Olivers Sohn auf der Rückfahrt vom Turnier. Dafür hat sich der ganze Kampf der letzten Monate gelohnt. Oliver könnte nicht glücklicher sein und auch seine Ärztin ist begeistert von Olivers Ehrgeiz und den neuen Blutwerten.

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9. Die Rückkehr: Olivers Reise ist jetzt schon mehr als 2 Jahre her. Über ein Jahr davon hält er jetzt schon sein Gewicht, auch ohne Annas Unterstützung. Dabei hat sich sein ganzes Leben verbessert und auch sein Umfeld profitiert davon. Auch Olivers Eltern, bei denen er seit der Trennung von seiner Frau mindestens an 3 Tagen in der Woche zu Mittag isst, haben sich auf gesunde Ernährung umgestellt und profitieren gesundheitlich von Olivers Wissen.

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Die Heldenreise ist ein geniales Tool, überfordert aber die meisten Expert*innen – vor allem im Social Media-Kontext.

Wow wow wow.

Alleine das Durcharbeiten der einzelnen Punkte zeigt, wie kraftvoll das Modell der Heldenreise ist.

Das wollten wir Dir bei aller Kritik nicht vorenthalten.

Wir fühlen Olivers Geschichte und wir sind uns sicher: Auch Du bist nach dem Durchlesen komplett drin und fragst Dich "Wo kann ich Anna erreichen?". (Sorry, wir haben uns Anna ausgedacht hahaha.)

Nichtsdestotrotz lässt sich feststellen, dass die Heldenreise für viele Laien einfach nicht umsetzbar ist und vor allem Soloselbständige können sich nicht einfach eine Agentur oder andere Storytelling-Anlaufstellen leisten, die die Ausarbeitung für sie übernimmt. Außerdem hast Du sicherlich auch gesehen, wie lange die Geschichte war.

Da stellt sich doch die Frage, wie und ob sich so eine Geschichte denn an 5 Tagen in der Woche in einen Post bzw. ein Reel packen lässt. (Natürlich kannst Du auch nur 2 Mal die Woche veröffentlichen, aber aus eigener Erfahrung ist es eben auch so, dass tägliches Content-Posten Deine Reichweite enorm erhöht).

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Wir bezweifeln also dass die Heldenreise für Nicht-Expert*innen vor allem mit Blick auf Social Media praktikabel ist.

Der Vollständigkeit wegen müssen wir noch ergänzen, dass eine Geschichte nicht nur dann eine Geschichte ist, wenn die Elemente der Heldenreise enthalten sind.

Eine Geschichte ist aus wissenschaftlicher Sicht (dieser Text hier wird von einer Literaturwissenschaftlerin geschrieben) einfach nur eine Figur (Protagonist*in), die etwas tut (Handlung).

Beispiele:

  • Harry Potter kämpft für das Gute.
  • Rotkäppchen geht vom Weg ab.
  • Oliver nimmt ab.

Es zeit sich ein Umstand, der vielen oftmals nicht klar ist: Man kann jede Geschichte in lang erzählen und jede Geschichte in kurz.

Wieviele Informationen man irgendwo reinpackt, ist immer eine Entscheidung, die eben auch vom Veröffentlichungsort abhängt. Auf der eigenen Internetseite kann man umfänglicher etwas erzählen (dieser Blogartikel ist der beste Beweis dafür) als beispielsweise in einem kurzen Reel.

Dabei besteht eine jede Geschichte aus:

  • Anfang (Wie startet die Handlung?)
  • Schluss (Wie endet die Handlung?)
  • Das Dazwischen (Was passiert dazwischen?)

Hört sich alles etwas einfacher an als die Heldenreisen-Sache oder?

Daher: Merke Dir diese einfachen Ansätze schon mal für später. Denn sie werden Dir Social Storytelling (sprich das Storytelling, welches auf Social Media ausgerichtet ist) ermöglichen.

Warum ist Storytelling für Expert*innen so wichtig?

Du hast es gerade am eigenen Leib erlebt. Als Du Olivers Geschichte durchgelesen hast, hat sich ziemlich sicher eine Verbindung zu ihm hergestellt und auch zu Anna. Wenn auch Du beispielsweise in einer ähnlichen Situation wie Oliver bist, dann hast Du sicherlich gedacht: Wo kann ich ein Erstgespräch mit Anna vereinbaren?

Geht gar nicht anders, weil durch das Lesen der Geschichte war Dein Gehirn plötzlich in Olivers Situation. Dabei macht Dein Gehirn erst mal keinen Unterschied zwischen Realität und der Geschichte, die man nur gelesen hat.

Vielleicht brauchst Du es trotzdem noch einmal (ergänzend) als Liste: Warum braucht jede*r Expert*in Storytelling und was kann Storytelling fürs eigene Business leisten?

Persönlichkeit zeigen: Storytelling ermöglicht es Expert*innen, ihre Persönlichkeit und ihren individuellen Hintergrund auf eine authentische Weise zu präsentieren. Durch die Erzählung persönlicher Geschichten (es muss nicht immer ihre eigene sein, es kann wie bei Olivers Beispiel auch eine Kund*innen-Geschichte sein) können sie ihre Werte, Erfahrungen und Leidenschaften vermitteln, was es der Zielgruppe erleichtert, eine Beziehung sowie Vertrauen aufzubauen.

Zielgruppe emotional erreichen: Durch Geschichten können Expert*innen Emotionen wecken und eine tiefere Verbindung zu ihrer Zielgruppe herstellen. (Siehe oben die Anmerkungen, dass man alles so fühlt, wie wenn man dabei wäre, auch wenn man es nur liest) Emotionen spielen eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung und durch eine gut erzählte Geschichte können Expert*innen das Publikum auf einer emotionalen Ebene ansprechen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ihre Botschaften gehört und verinnerlicht werden.

Einzigartige Inhalte erstellen: Social Media is a Battlefield, sprich der Kampf um die Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe ist knallhart. Wenn Du also genau die selben 5 Tipps veröffentlichst, wie alle anderen, dann wirst Du Dir die Aufmerksamkeit mit allen anderen teilen müssen. Wenn Du aber Storytelling betreibst (Deine Geschichten sind immer einzigartig, denn die anderen haben ja nicht Dein Leben erlebt), dann sind die Inhalte immer einzigartig, so dass Du Dich definitiv absetzen wirst.

Wertigkeit erzeugen: Durch das Erzählen von Geschichten können Expert*innen ihren Wert und ihre Expertise verdeutlichen. Indem sie praktische Beispiele, Fallstudien oder Erfolgsgeschichten aus ihrer eigenen Arbeit oder ihren Kund*innenprojekten teilen, können sie demonstrieren, wie sie Probleme lösen, Herausforderungen meistern und einen echten Mehrwert bieten. Zudem hat Storytelling einen direkten Einfluss auf den Preis, wie wir Dir weiter unten zeigen werden.

Expert*innen-Brand untermauern: Expert*innen rattern kein Wikipedia-Wissen runter, das tun nur Laien bzw. Anfänger*innen. Wenn Du schon mal eine richtig geniale Keynote gehört hast, dann weißt Du, das diese meistens nur so aus 30% Wissen und 70% Storytelling bestehen. Und genau deshalb können sich geniale Keynote-Speaker*innen anschließend nicht vor Anfragen retten: Sie fokussieren sich aufs Storytelling und lassen den Zwang gehen, beweisen zu wollen, wieviel Wissen sie haben.

Höhere Preise – so hängen Umsatz und Storytelling zusammen

Wir sind ja alle nicht zum Spaß hier bzw. von einer besseren Wahrnehmung als Expert*in kannst Du Dir ja (zunächst einmal) nichts kaufen oder Deine Miete bezahlen.

Daher möchten wir an der Stelle den Aspekt einer Umsatz-Steigerung durch Storytelling hervorheben und einzeln betrachten.

Kaffee.

Trinken wir gerade in dem Moment, in dem diese Zeilen geschrieben werden.

Und ist das perfekte Beispiel, um das mit der Umsatzsteigerung durch Storytelling zu veranschaulichen.

Einfach irgendein Kaffee. Aus irgendeinem Automaten. Ohne irgendwelche Infos, ja sogar ohne Markennamen.

Kostet wahrscheinlich so 0,99 €.

Vielleicht kostet es auch mehr, das letzte Mal, dass wir uns einen Kaffee am Automaten geholt haben, war 2012 während des Studiums.

Auf jeden Fall kann man für so einen Kaffee keine höheren Preise abrufen.

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Auf der anderen Seite: Stell Dir einen Kaffee vor, der auf einer Bio-Plantage in Nicaragua von einer kleinen einheimischen Familie jenseits von Konzern-Kultur angebaut wurde. Jeden Morgen kontrolliert der Vater die Ernte und startet selbst die Maschinen für ein spezielles, von ihm entwickeltes Röstverfahren.

Für diesen Kaffee kannst Du dann schon mal 3,99 € verlangen.

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Dabei geht es nicht darum, dass Du Dir etwas ausdenkst, was nicht stimmt.

Beim Storytelling geht es nämlich nicht darum, dass man Märchen erzählt.

Vielmehr hilft es Dir dabei, die wichtigen Merkmale zu erwähnen und zwar so, dass es die Menschen packt.

Wenn wir nämlich bei unserem teureren Kaffee diese ganzen Sidefacts ausgeklammert hätten, dann würde jeder denken "Oh, 3,99 für ein Mini-Täschen Kaffee. Bitte nicht."

Wenn potenzielle Kund*innen also nicht bei Dir kaufen mit dem Argument, dass es zu teuer ist, dann – da müssen wir jetzt knallhart mit Dir sein – weil Du es ihnen nicht wert bist. Für sie bist Du der namen- und geschichtslose Kaffee aus dem Automaten.

Wenn Du es aber hinbekommst, anhand von Storytelling dieses Nicaragua-Papa-startet-das-Röstverfahren-Feeling rund um Dein Expert*innen-Business zu erzeugen, dann wirst Du es den Menschen plötzlich wert sein. Und zwar so vielen Menschen, dass Du den Preis noch einmal erhöhen musst.

Doppelt mehr Umsatz würden wir mal sagen.

Großes vs. kleines Storytelling – wo kommt Storytelling überall zum Einsatz?

Die Einsatzgebiete von Storytelling sind mannigfaltig (okay, sind wir hier bei Goethe oder was!?) ähhhm vielfältig, daher konzentrieren wir uns an der Stelle vor allem auf jene Bereiche, die für Dich als Expert*in wichtig sind. An der Stelle möchten wir auch eine Unterscheidung in den Raum werfen, die die oben skizzierte Problematik mit der Heldenreise am besten auflöst:

Großes vs. kleines Storytelling, wobei jene Platzierungen, die wir beim großen Storytelling anführen ein durchgängiges und wiederholtes Arbeiten mit der Heldenreise ermöglichen, beim kleinen Storytelling empfiehlt sich eher der Social Storytelling-Ansatz, den wir Dir im Rahmen von diesem Blogartikel auch noch vorstellen werden. Außerdem verbindet große Storytelling-Formen, dass von ihrem Medium keine derart hohe Veröffentlichungs-Taktung gefordert wird, sprich Deine Über-Uns-Seite veröffentlichst Du einfach nicht 5 Mal pro Woche komplett neu.

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Platzierungen für großes Storytelling:

1. Über mich-Seite auf Deiner Internetseite: Auf der "Über mich"-Seite Deiner Internetseite kannst Du Storytelling (also ganz konkret das Modell der Heldenreise) nutzen, um eine persönliche Verbindung herzustellen. Erzähle Deine Ursprungsgeschichte, teile Deine Leidenschaft und den Zweck hinter Deiner Arbeit. Nutze Erfolgsgeschichten und Beispiele, um Deine Expertise zu zeigen. Betone Deine persönlichen Werte und sei authentisch. Storytelling hilft, Dich von anderen abzuheben und eine nachhaltige Verbindung aufzubauen.

2. Testimonials und Testimonial-Seite auf Deiner Internetseite: Nutze Storytelling, um die Testimonials für Dein Business auf spannende und überzeugende Weise aufzubereiten. Statt nur einfache Zitate zu verwenden, erzähle die Entwicklung Deiner Kund*innen und ihre Erfahrungen in Form einer Geschichte auf Grundlage der Heldenreise. So kannst Du den Start ihrer Reise inkl. Konflikt, Herausforderungen und die Lösung (Deine Methode, Du bist in der Geschichte die*der Mentor*in) beschreiben.

3. Präsentationen: Du kannst Storytelling auf vielfältige Weise in Deine Vorträge integrieren. Beginne beispielsweise mit einer packenden Eröffnungsgeschichte, die das Interesse weckt und eine emotionale Verbindung herstellt. Nutze dann während des Vortrags Geschichten, um komplexe Konzepte oder Informationen anschaulich und verständlich zu machen. Verwende persönliche Anekdoten, Fallbeispiele oder Geschichten aus der Praxis, um Deine Punkte zu verdeutlichen und einen Bezug zur realen Welt herzustellen. Baue Spannung und Dramaturgie ein, indem Du die Geschichten mit Konflikten, Wendepunkten und Lösungen strukturierst. Nutze auch visuelle Elemente wie Bilder oder Videos, um die Geschichten visuell zu untermalen. Durch den Einsatz von Storytelling wirst Du Deine Vorträge lebendiger, einprägsamer und inspirierender gestalten.

4. Email-Marketing: Storytelling ist DIE effektivste Methode, um Dein Email-Marketing aufzuwerten und eine tiefere Verbindung zu Deinen Abonnent*innen aufzubauen. Nutze diese Strategie, indem Du in Deinen Emails Geschichten erzählst, die relevant und ansprechend für Deine Zielgruppe sind. Beginne mit einer einprägsamen Einleitung, die das Interesse weckt und eine emotionale Verbindung herstellt. Stelle dann die Hauptfigur Deiner Geschichte vor (das können auch Du oder Kund*innen von Dir sein), die ähnliche Herausforderungen oder Ziele wie Deine Leser*innen hat. Beschreibe die Konflikte oder Hindernisse, denen die Hauptfigur begegnet, und wie sie diese überwindet. Verbinde die Geschichte geschickt mit Deinem Produkt oder Deiner Dienstleistung, indem Du zeigst, wie diese der Hauptfigur geholfen haben. Verwende auch Calls-to-Action, um Deine Leser*innen zum Handeln aufzufordern und ihnen einen eindeutigen nächsten Schritt anzubieten. Höhere Conversions inklusive.

5. Blog- und Fachartikel: Storytelling ist auch für Blog- und Fachartikel ein wirksames Instrument, um Deine Inhalte ansprechend und einprägsam zu gestalten. Beginne Deinen Artikel mit einer fesselnden Einleitung, die das Interesse der Leser*innen weckt und einen klaren Nutzen oder Mehrwert vermittelt. Verwende anschauliche Beispiele, relevante Fallstudien oder persönliche Erfahrungen, um das Thema lebendig zu veranschaulichen und eine emotionale Verbindung herzustellen.

6. Long Form Videos (z.B. lange YouTube-Videos): Nutze Storytelling, um längere Videos spannend zu gestalten und die Menschen dazu zu bewegen, das Video bis zum Ende anzuschauen. Nutze das Modell der Heldenreise, um den Aufbau Deines Video zu strukturieren. Schaffe Konflikte oder Herausforderungen, um Spannung aufzubauen und das Interesse aufrechtzuerhalten. Nutze visuelle Elemente wie Animationen oder Szenenwechsel, um das Video interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Vergiss nicht, eine emotionale Verbindung zum Publikum herzustellen, indem Du persönliche Geschichten oder Erfahrungen teilst. Sorge schließlich für eine befriedigende Auflösung oder einen Take Away am Ende des Videos, der das Publikum zufriedenstellt oder zum Nachdenken anregt.

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Um die Problematik positiv aufzulösen, dass die Heldenreise in der Form für Social Media nicht möglich ist, bietet sich eine Unterscheidung zwischen großem und kleinen Storytelling an.

Dem gegenüber stehen die Platzierungen für kleines Storytelling:

1. Short Vertical Videos (z.B. Reels, TikToks und YouTube Shorts): Die kurzen Hochkantvideos sind zwischen 1 und 90 Sekunden lang, sprich alles, was an Storytelling passiert, muss in kurzer Form machbar sein. Gleichzeitig gilt es den Bildschirm einerseits auszufüllen und trotzdem die Essenz der Geschichte für den Feed im Zentrum des Bildes zu platzieren. Dabei sollten die Inhalte von Short Vertical Videos niemals komplex sein, denn sie werden immer on the Go (z.B. in der Straßenbahn oder in einer Werbepause konsumiert).

2. Carousels: Carousels waren lange Zeit das Non Plus Ultra, heute (Juli 2023) empfehlen wir sie eigentlich nur noch für LinkedIn, wo wir den Einsatz mehr als bemerkenswert finden. Bei Carousels findet das Storytelling in den Grafiken statt zwar verteilt auf verschiedene Slides. Man hat in Summe mehr Platz im Vergleich mit nur einer Slide, aber es bedeutet nicht, dass das Storytelling jetzt komplex und langwierig sein darf/soll. Auch hier sollte das Storytelling simple und leicht konsumierbar sein. Eigentlich sollte man die Slides nicht nutzen, um mehr Infos reinzupacken, sondern um die Übergänge zwischen de Slides als Breaks in der Geschichte zu gestalten. Jeder Break kann dabei für so etwas wie Cliffhanger genutzt werden.

3. Tweets und andere Kurztexte: Okay Twitter ist auf dem absteigenden Ast (Juli 2023) und trotzdem zeigen Tweets wunderbar, dass es auch Kurzformen gibt, in denen man als Expert*innen ebenso seinen Input verpacken möchte. Das ist mit dem klassischen Heldenreise-Modell natürlich nicht möglich. Übrigens sind die neuen Instagram Broadcast-Channel auch ein Ort für solche Kurztexte.

4 praxisnahe Ansätze für Social Storytelling

Die Heldenreise hast Du kennengelernt und konntest Dir auch anhand des Beispiels einen ersten Eindruck verschaffen, wie das Ganze grob in der Praxis aussehen könnte. Jetzt möchtest Du natürlich auch wissen, was es mit dem Social Storytelling bei der Umsetzung auf sich hat.

Dazu eine Sache: Die Sache mit dem Storytelling macht uns schon länger unzufrieden, vor allem in der Arbeit mit unseren Kund*innen. Wir brauchten also Social Media-konforme Ansätze, um Storytelling zu vermitteln. Da es keine gab, haben wir selbst welche entwickelt (aktuell 18 Stück an der Zahl), die unsere Kund*innen in Get Seen - Social Storytelling für Expert*innen kennenlernen und anwenden.

Die folgenden Ansätze bilden NICHT die Prinzipien aus dem Kurs ab, geben aber einen ersten Eindruck, wie es aussehen könnte.

Ansatz 1 – Umkehr Anfang Ende: Indem Du die chronologische Abfolge Deiner Inhalte umkehrst, wendest Du ein gängiges Mittel aus Filmen und Büchern an. Du bist Ernährungsexpert*in und möchtest gerne ein gesundes Schokokuchen-Rezept mit Deinen Follower*innen teilen. Statt chronologisch zu starten (Schüssel mit Mehl, wo Eier und weitere Zutaten ergänzt werden), starte doch mal von hinten. Dies würde dann so aussehen, dass man Dich sieht, wie Du ein fettes Stück Schokokuchen in die Kamera hältst und dann genüsslich abbeißt. Der Kuchen sieht so lecker und Du so glücklich aus, dass Du die Menschen am Haken hast und sie das ganze Video kennenlernen wollen.

Ansatz 2 – Visualisierung und Wortspielen und Redewendungen: Die deutsche Sprache wimmelt nur so von Wortspielen und Redewendungen basierend auf Sprachbildern. Wenn Du diese visuell umsetzt sorgst Du für wahre Hingucker. Sprich Dein Reel könnte so starten, dass Du mit hochtoupierten Haaren ins Bild reinkommst und eingeblendet wird "Bei diesem gängigen Steuerfehler stehen mir die Haare zu Berge." Ob Du das ganze Video oder nur den Anfang auf diese Art gestaltest, hängt natürlich von dem gewählte Thema und dem Spielraum der jeweiligen Redewendung ab.

Ansatz 3 – Rekontextualisierung des Themas: Du möchtest über ein bestimmtest Thema sprechen, dann wechsle doch einfach den Kontext und das Setting dahingehend, dass man beides eigentlich nicht zusammen erwartet. Ein wunderbares Beispiel dazu haben wir vor kurzem bei @lebenliebeschnaps gesehen. Dabei geht es um Make Up-Shaming und sie bespricht das aber im Kontext eines Call Center-Settings.

Ansatz 4 – Kommentieren: Wir und das ganze Internet lieben Memes, dabei sind Memes nicht anderes als Kommentare. Entweder das Bild liefert dem ergänzten Text als Kommentar einen erweiterten Kontext oder umgekehrt. Kommentare sind so oder so ein super Mittel, nicht umsonst gibt es immer mehr Kanäle, die genau davon leben, dass man die Account-Inhaber*innen vor einem über Green Screen eingefügten Video sieht, welches über Gesten, Text oder später Gesprochenes kommentiert wird.

Du siehst, dass Social Storytelling von der vereinfachten Geschichten-Definition profitiert (nur so ist beispielsweise der erste Ansatz möglich). Alles kleinteiliger und weniger komplex – genau hierin liegt dann auch der Unterschied zwischen langen Formaten einerseits (wo die Heldenreise beispielsweise möglich ist) und kurzen Formaten (wo wir mit Social Storytelling-Prinzipien einfach besser bedient sind).

Typische Fehler, die bei Social Storytelling gemacht werden

Während Du jetzt ein erstes Gefühl für Social Storytelling bekommen hast, ist es wichtig dass Du gleichzeitig verstehst, was mögliche Fehlerquellen sind. Daher möchten wir Dir an der Stelle kurz und knapp jene Fehler anführen, die uns mit Blick aufs Thema Storytelling (vor allem eben im Social Media Kontext) begegnen:

Fehler 1 – Kein Storytelling. Eins vorneweg. Wer Storytelling versucht und sich in dieses Thema einarbeitet, wird auch mal was falsch machen. Das ist so, vor allem in den Phasen, wo man sich einem Thema eben erst nähert. Schlimmer als fehlerhaftes Storytelling ist aber überhaupt kein Storytelling. Denn so wie Du erst beim Gehen Gehen lernst, wirst Du auch erst bei der Nutzung von Storytelling Storytelling lernen. Du musst irgendwo anfangen.

Fehler 2 – Zu komplex und chaotisch: Ein häufiger Fehler beim Storytelling ist es, die erzählte Geschichte zu komplex und verwirrend zu gestalten. Wenn die Handlung zu viele Wendungen hat oder die Charaktere und ihre Motivationen unklar sind, kann die Zielgruppe vor allem bei Social Media und den entsprechenden Kurzformaten schnell den Faden verlieren. Es ist wichtig, das Storytelling einfach und verständlich zu halten, damit alles schön nachvollziehbar bleibt.

Fehler 3 – Unwahrheiten: Wenn wir im Kontext von Storytelling von Geschichten sprechen, dann sind diese niemals ausgedacht. Du bist Expert*in, nicht Roman-Autor*in. Unwahre Geschichten schädigen Deiner Glaubwürdigkeit. Daher erzähl Geschichten von Dir, Deinen Kund*innen oder nutze Vergleiche, die im allgemeinen Weltverständnis als realistisch einzustufen sind. Letzteres muss beispielsweise mit Blick auf solche Ansätze wie das Visualisieren von Redewendungen oder Rekontextualisierung betont werden, diese beruhen ja nicht auf Deinen eigenen Erfahrungswerten, sind aber trotzdem nicht fiktional.

Fehler 4 – Das Visuelle bleibt auf der Strecke: Alle Social Media Netzwerke sind visuell, was Dir Optionen bietet, die es auszuschöpfen gilt. Wenn Du Dich bei Deinem Storytelling also einfach vor die Kamera setzt und drauf los quatschst, dann ist das einfach nur mega langweilig. Visual Storytelling heißt das Zauberwort.

Storytelling und Künstliche Intelligenz – so verhält sich beides zueinander

Disclaimer: Wir lieben ChatGPT und arbeiten fast täglich damit. Das nur vorneweg, weil uns in der Vergangenheit schon ab und an aufgefallen ist, dass wenn man die Grenzen von Künstlicher Intelligenz aufzeigt, dass es einem irgendwie immer als eine Art Fortschritts-Sperre ausgelegt wird.

Jetzt zu unseren Gedanken.

Vielleicht hast Du es auch schon beobachtet. An allen Ecken gibt es aktuell (Juli 2023) KI und Chat GPT-Content und -Weiterbildungen – alle sind sich einig (wir inklusive), dass es den Markt, das Internet komplett umkrempeln wird. Und das nicht in 2-3 Jahren, sondern bereits ab Herbst 2023.

Wie kommen wir zu dieser Aussage?

Dazu gleich mehr. Zunächst etwas mehr Kontext. Seit ein paar Wochen/Monaten hat es einen riesigen Entwicklungssprung in Sachen künstliche Intelligenz gegeben, vor allem repräsentiert durch das Programm ChatGPT.

ChatGPT wirkt auf den ersten Blick, so wie wenn Du mit jemandem chatten würdest. In diesem Chat-Fenster gibst Du der künstlichen Intelligenz, mit der Du chattest, Befehle, so genannte Prompts. Du kannst zum Beispiel sagen: Gib mir 10 Postthemen zum Thema vegane Ernährung in der Schwangerschaft. Und plopp hast Du 10 Themen. Du kannst aber auch sagen: Schreib mir zu dem Reel-Thema XY ein genaues Skript, was ich bei einem Reel in die Kamera sprechen soll. Und zack bekommst Du ein Skript.

Das alles innerhalb von Sekunden.

Wie funktioniert das Ganze?

Du kannst Dir es so vorstellen, dass die dahinter stehende Technik einfach schon Millionen Texte gelesen hat und bei jedem Lesen schlauer wird, sprich es läuft im Hintergrund eine Wahrscheinlichkeitsrechnung ab.

Was ist das nächste wahrscheinliche Worte? Und da sind wir auch schon bei dem, was ChatGPT-Texte sind: Durchschnittstexte. (was auch völlig in Ordnung ist, auch diese helfen ja weiter bis zu einem gewissen Punkt).

Es ist eine wahnsinnige Entlastung, z.B. in Brainstorming-Phasen, es ist eine wahnsinnige Entlastung bei Recherchen.

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Aber kann es auch einzigartigen Content? Natürlich kannst Du anhand der Durchschnittstexte von Chat-GPT Content erstellen, es wird nur mit den Durchschnitts-Texten aber leider immer Durchschnitts-Content sein.

Jetzt zu unserer Vorhersage mit Herbst.

Aktuell sehen wir beim Scrollen durch den Feed bei jeder zweiten Anzeige ein Angebot, wo jemand Wissen rund um den richtigen Umgang mit ChatGPT anpreist. Zudem bauen viele Expert*innen in Sachen Marketing ChatGPT-Boni in ihre Kursprogramme (wir auch) ein. Wir selbst geben in unseren Kursen Anleitungen dazu mit auf den Weg (dort wo wir es sinnvoll finden).

Es ist dabei natürlich absolut richtig, dass man sich dazu weiterbildet. Um es auf den Punkt zu bringen: Diesen Sommer (2023) werden ganz viele Menschen (die Content für Instagram erstellen) sich in Sachen KI weiterbilden.

Was wir aber auch beobachtet haben: Dadurch dass ChatGPT so schnell geht, tendieren viele dazu, ganz viel ChatGPT Content zu erstellen. Einfach so – scheint ja alles super und dabei auch noch super schnell zu sein. Es wird also immer mehr Content geben (einfach weil es so einfach erscheint).

Eine Flutwelle an Chat-GPT-Content.

Diese wird spätestens dann da sein, sobald alle ihre ChatGPT-Weiterbildungen durchhaben. Du hast also noch mehr Konkurrenz in Sachen Aufmerksamkeit Deiner Zielgruppe. Doch wie setzt man sich gegen diese Masse an Content durch?

Indem man einfach besseren Content erstellt.

Und jetzt die gute Nachricht: Das geht mit Storytelling relativ einfach – vor allem weil eben ChatGPT-Content Durchschnitts-Content ist. Du kannst das alles (Storytelling!) lernen.

Es ist wie ein Handwerk.

Es wird ab Herbst eine der wichtigsten Skills mit Blick auf Content-Erstellung sein. Denn Storytelling ist immer einzigartig, niemals Durchschnitt. Eigentlich kann man sagen: Bilde Dich zu ChatGPT weiter UND zu Storytelling – aus unserer Perspektive gehört beides irgendwie zusammen.

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