Du bist Opfer von Hatespeech - Was kann ich tun? Wo finde ich Hilfe?
Hatespeech
Da ist er, dieser gemeine, hasserfüllte und völlig unnötige Kommentar. Unpassend und beißend wie ein kleiner Terrier, der Dir in die Wade zwickt. Geschrieben von jemandem, den Du vermutlich nicht mal kennst, der*die Dich nicht mal kennt. Sein Ziel: Dich zu verletzen, zu beleidigen.
Wie sollst Du jetzt damit umgehen? Hol Dir Hilfe oder leiste Hilfe. Wie Du helfen kannst oder selbst Hilfe findest, verraten wir Dir hier.
... knapp zwei Fünftel (39 %) der Befragten an, dass ihnen Hate Speech (sehr) häufig im Internet begegnet ist. Der Anteil derjenigen, denen Hasskommentare bislang noch nie aufgefallen sind, ist von 30 Prozent in 2017 auf mittlerweile 22 Prozent gesunken.
Was ist das überhaupt?
Zu deutsch Hassrede, lässt sich auch grob als digitale Gewalt zusammenfassen. Sie kann direkt und unverblümt sein, aber auch indirekt. Versteckt hinter einem „Witz“ oder in einem vermeintlich „witzigen“ Meme. Hate Speech trifft leider meist Menschen bestimmter Gruppen oder mit bestimmten Merkmalen wie Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Weltanschauung oder Religion.
Gerade in den sozialen Medien nimmt diese Form der Gewalt seit einigen Jahren immer weiter zu, dies belegt auch eine aktuelle Forsa Studie aus 2021. Die Anonymität und Sicherheit, die erfundene Benutzernamen und schnell erstellte Fake Accounts den Verfasser*innen solcher Kommentare geben, machen es ihnen leicht ihren Hass und ihren Frust an anderen auszulassen.
Was Du dagegen tun kannst?
Ihnen den Raum für ihre unflätigen, verachtenden Kommentare nehmen. Counter Speech oder auch aktive Gegenrede ist eines der wichtigsten Mittel im Kampf gegen Unterdrückung und Hetze. Nicht stumm zuschauen, sondern widersprechen und Haltung zeigen. Den Schmerz den ein solcher Angriff verursachen kann, verarbeitet jeder anders, denn jeder hat seine eigene individuelle Geschichte. Hilf Betroffenen daher, wenn sie gerade nicht selbst für sich einstehen können, weil sie verständlicher Weise zu verletzt dazu sind.
Zeig, dass Du es nicht in Ordnung findest, was da gerade passiert. So signalisierst Du nicht nur Solidarität mit der angegriffenen Person, Du sendest auch eine klare Nachricht an den*die Verfasser*in, nämlich das seine*ihre „Ansichten“ nicht willkommen sind.
Nutze die Meldefunktion des jeweiligen Portals (z.B. Instagram) und trage dazu bei dieses sicherer zu machen.
Was kann ich als Unternehmen oder Selbstständige tun?
Gutes Community Management bedeutet nicht nur Kommentare zu liken, zu beantworten oder schnell und gezielt auf Nachrichten zu reagieren. Es bedeutet auch, auf seine Community aufzupassen. Stell eine Netiquette auf und setze diese auch durch.
Du legst fest, welcher Ton auf Deinen Kanälen und in Deiner Community maßgebend ist, also geh mit gutem Vorbild voran. Sei stets nett, freundlich und zuvorkommend. Du musst Dich nicht auf unnötige Diskussionen mit Hatern einlassen, es ist Dein Beitrag und Dein Account – Melden, Löschen, Blockieren. Diese Buttons sind nicht zur Deko da, sondern wichtige Werkzeuge für ein konsequentes und gutes Community Management.
Zeig Deiner Community, dass sie sich bei Dir sicher fühlen können, biete Betroffenen Deine Hilfe an und versorge sie mit Quellen, die Ihnen dabei helfen können mit einem Angriff umzugehen.
Du musst nichts aushalten! Du musst es nicht ertragen!
Du darfst Dich verletzt fühlen, auch wenn andere es vielleicht „nicht schlimm“ finden. Jeder empfindet anders und jeder hat auch das Recht dazu.
Du bist als Einzelunternehmer*in selbst betroffen?
Wie Du damit umgehen sollst? Das können wir Dir nicht sagen, jeder muss seinen eigenen Weg finden. Was wir Dir aber ganz dringend raten ist, Dich beraten zu lassen. Wende Dich an eine der untenstehenden Hilfestätten und rede darüber. Auch ein Business-Buddy, welcher Deine Situation wahrscheinlich besser nachvollziehen kann als ein Familienmitglied kann helfen, um sich den Kummer von der Seele zu reden und sich Unterstützung zu holen. Und im härtesten Fall solltest Du nicht davor zurückschrecken Dir juristischen Rat zu holen.
Du musst nichts aushalten! Du musst es nicht ertragen!
Du darfst Dich verletzt fühlen, auch wenn andere es vielleicht „nicht schlimm“ finden. Jede*r empfindet anders und jede*r hat auch das Recht dazu.
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum
Es ist möglich rechtlich gegen solche Kommentare vorzugehen, auch wenn es nicht leicht ist. Die Verfasser*innen zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen ist nicht mal eben so gemacht, aber es gibt durchaus rechtliche Mittel, um gegen sie vorzugehen.
Solltest Du betroffen sein, lass Dich juristisch beraten und wäge Deine Möglichkeiten ab. Eine wichtige Voraussetzung ist die Dokumentation der Angriffe. Erstelle Screenshots und dokumentiere die Vorfälle, so schaffst Du eine Basis.
199 Reel-Muster für Expert*innen (ChatGPT-kompatibel)
Wie wir das ganze sehen!
Wir werden derlei Verhalten auf unseren Kanälen nicht dulden. Ein kleiner, aber entscheidender Beitrag, den auch ihr auf euren Social Media-Kanälen leisten könnt. Und somit schon ein erster Schritt hin zu Sozialen Medien in denen man sich ohne Angst bewegen kann. Es ist ein weiter Weg dorthin, aber unsere Schuhe sind feste geschnürt und wir sind mehr als bereit diesen zu gehen.
Du willst, wie wir etwas gegen digitale Gewalt unternehmen?
Dann findest Du auf den folgenden Seiten alle Infos, die Dir dabei helfen:
NO HATE SPEECH
Amadeu Antonio Stiftung
Das Nettz
Stop Hate Speech
Klicksafe
Du bist selbst Opfer digitaler Gewalt und suchst nach Hilfe?
Dann findest Du hier die Hilfe, die Du brauchst:
Hate Aid
NO HATE SPEECH Helpdesk
Wurdest Du auf einem unserer Kanäle digital angegriffen? Dann schick uns bitte eine Mail an hello@diepinatas.de, inkl. Screenshot und Link zu dem Beitrag bzw. der Seite, auf der es passiert ist und wir kümmern uns darum und stehen Dir mit Rat und Tat zur Seite.
Du bist Opfer von Hatespeech - Was kann ich tun? Wo finde ich Hilfe?
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